St. Konrad von ParzhamGeschichte

Die erste katholische Kirche in Ruhla stand oberhalb der jetzigen St.-Trinitatis-Kirche „am Walde“. Den Gottesdienst hielt wahrscheinlich ein Mönch aus dem Kloster Weißenborn (Thal). Diese erste Kirche stand bis 1600.

Mit der Reformation erlosch das katholische Leben in Ruhla. Erst nach 1900 kamen wieder katholische Christen nach Ruhla: aus Oberschlesien, Österreich, Franken, dem Eichsfeld. Um 1925 lebten im Erbstromtal etwa 30 katholische Christen. Für sie wurde in Ruhla Gottesdienst gehalten: zuerst im Zeichensaal des heutigen Albert-Schweitzer- Gymnasiums, später im Hotel Forsthaus und von 1930 - 1937 in der ehemaligen Gewerbebank.

Nach dem Zuzug weiterer Katholiken wurde ab 1932 der angemietete provisorische Gottesdienstraum im Gebäude der Gewerbebank für die etwa 180 Gläubigen zu klein. Es wuchs der Wunsch nach einem eigenen, größeren Gotteshaus.

1936 konnte nach langen Verhandlungen zwischen dem Grundstücksbesitzer Brandt, dem Bonifatiusverein und dem Bischöflichen Amt in Fulda das Grundstück an der heutigen Wiesenstraße gekauft werden.

Noch im selben Jahr wurde mit dem Bau der Kirche begonnen. Die Entwürfe für die Kirche erstellte der Architekt Dipl.-Ingenieur Sonnen aus Paderborn. Den Bauauftrag übernahm die Firma Andreas Walz aus Eisenach. Im Oktober 1936 wurde die Kirche im Rohbau fertiggestellt.

Am 29. März 1937 - das war am Ostermontag - wurde die Kirche eingeweiht.

Als Schutzpatron wählte sich die Gemeinde den 1934 heiliggesprochenen Bruder Konrad von Parzham. Nach ihm trägt sie den Namen: ST.-KONRAD-KIRCHE.

Nach dem zweiten Weltkrieg wuchs die Größe der katholischen Glaubensgemeinde vor allem durch den Zuzug von Heimatvertriebenen in wenigen Monaten auf 1300 Gemeindemitglieder. Die Eisenacher Außenstation Ruhla-Thal-Heiligenstein wurde daraufhin 1948 zur Seelsorgestelle mit eigenem Pfarrer und 1968 zur selbständigen Pfarrkuratie Ruhla mit den Orten Thal, Kittelsthal, Farnroda, Mosbach, Seebach und Wutha erhoben.

1965 wurde der Altarraum nach den Richtlinien des Il. Vatikanischen Konzils neugestaltet. Anstelle des Holzaltares trat ein Steinaltar aus Muschelkalk.

Am 27. März 1966 wurde die Altarweihe durch Weihbischof Hugo Aufderbeck vollzogen.

In den Jahren 1974 - 1976 erfuhr die Kirche in ihrer äußeren Gestalt eine Veränderung durch die Treppeneinhausung zu beiden Seiten der Kirche.

1986 und 2005 erfolgten eine Komplettsanierung des Gebäudes und 1996 ein Pfarrhausanbau direkt an die Kirche. Der Gemeinderaum erhielt 2007 eine grundhafte Erneuerung.

Bis zum Juli 2001 gab es einen eigenen Pfarrer in Ruhla. Ab 2005 bildete die Pfarrgemeinde mit den Pfarreien Eisenach und Gerstungen einen Pfarrverband. Der gemeinsame Pfarrer hatte seinen Sitz in Eisenach. Heute ist die ehemalige Filialgemeinde Ruhla ein Kirchort der im Jahr 2021 neu gegründeten Pfarrei St. Elisabeth Eisenach.